Erinnerungen an die Fromme Helene
Eine sozialkritische Komödie von Winfried Wagner
Im Sommer 1998 machten sich die Burgenzauberschauspieler daran, das von familiären Wirrnissen geprägte neue Stück „Die fromme Helene“ mit viel Situationskomik auf die Bühne zu bringen. Ging es bei der Komödie von Winfried Wagner vor allem darum, das geschätzte Theaterpublikum mal wieder gekonnt zu unterhalten und den Zuschauern ein paar vergnügliche und kurzweilige Stunden zu bereiten, so gelang es den vielen Mitwirkenden vor und hinter der Bühne auch, in monatelanger Probenarbeit mit viel Begeisterung und den Möglichkeiten des Amateurtheaters den Kampf des Menschen um das Gute in all seinen widersprüchlichen und auch ernsten Facetten darzustellen.
Hier trifft die Aussage Berthold Brechts zu, wenn er von der Theaterkunst als der menschlichsten und allgemeinsten aller Künste spricht, „die am häufigsten ausgeübt wird, das heißt nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Leben.“ Für die Lösungen ist stets der Mensch selber zuständig; im alltäglichen Ringen um Freiheit und Liebe gegen Unfreiheit und Hass zeigt sich die Bühnen – und Theaterarbeit als spielerische Möglichkeit, menschliches Miteinander und Gegeneinander zu vereinen und dies im Laientheater in belebender Weise volksnah darzustellen.
Mit Eifler Dialekt sind die Machenschaften der „frommen Helene“ gewürzt, die sich als zuverlässige Kirchgängerin zeigt und sich in alles einmischt, was ihren Ehemann, die beiden Kinder und den Opa betrifft. Zuhause hat sie die Zügel fest in der Hand und verfolgt unter dem Mantel christlicher Nächstenliebe recht unchristliche Ziele: Opa soll ins Altenheim abgeschoben werden, während die eigenen Kinder zuhause wohnen bleiben und möglichst unter ihrer Fuchtel leben sollen.
Von der Kluft zwischen vordergründigem Frömmlertum und gelebtem Glauben, von allzu gutgemeinten Eingriffen in das menschliche Schicksal und von den wechselhaften Situationen sich wandelnder Familienstrukturen handelt „Die fromme Helene“. Sie muß erkennen, dass sich im Leben nicht alles nach ihren Plänen gestalten lässt.
An drei lustigen und unterhaltsamen Theaterabenden dankten die Zuschauer den Akteuren vor und hinter der Bühne mit lang anhaltendem Applaus und gingen gut gelaunt nachhause.
Personen
Helene Wimmerling | Gerda Hannegrefs |
Hugo Wimmerling | Udo Spoo |
Andy Wimmerling | Gernot Ludwig |
Uschi Wimmerling | Martina Geisen |
Opa Wimmerling | Norbert Koch |
Tante Elvira | Marita Büchel |
Stephan, ihr Sohn | Edgar Arenth |
Heimleiter Eisler | Wolfgang Ullrich |
Katrin Baltus | Elisabeth Arenth |
Regie | Elisabeth Arenth |
Ein besonderer Dank gilt wie immer den Helfern bei der Gestaltung der Bühne und der Beschaffung der Requisiten.
Elisabeth Arenth
2. Vorsitzende und Regisseurin
Burgenzauber Schönecken e.V.